Mehr Selbstbestimmung für Patientinnen und Patienten mit Urteilsunfähigkeit

«Advance Care Planning», initiiert von Réseau Santé Région Lausanne, richtet sich an Menschen mit chronischen und/oder degenerativen Krankheiten sowie an ihre Angehörigen. Es fördert die Selbstbestimmung der Patientinnen und Patienten auf ihrem Behandlungsweg.

Das Pilotprojekt «Advance Care Planning» (vorausschauende Behandlungsplanung) bietet Menschen mit chronischen und/oder degenerativen Krankheiten sowie ihren Angehörigen einen von Fachpersonen moderierten Diskussionsprozess an. Dieser soll Betroffenen helfen, sich auf Entscheidungen vorzubereiten, die zum Beispiel bei einer Urteilsunfähigkeit zu treffen sind. 

In der ersten Etappe spricht eine geschulte Fachperson mit der erkrankten Person über ihre Werte und Vorstellungen von Leben und Tod. Die Patientin oder der Patient kann dabei eine therapeutische Vertretungsperson (TV) unter ihren Angehörigen bestimmen.

In der zweiten Etappe wird die TV ermutigt, sich an den Diskussionen zu beteiligen. Die erkrankte Person wird gebeten, ein therapeutisches Ziel zu wählen, das ihr ermöglicht, ihre Patientenverfügung zu verfassen. 

Der Prozess hat zum Ziel, die emotionale Belastung von Angehörigen zu reduzieren. Heute werden Angehörige zwar oft in die Behandlungsplanung einbezogen, jedoch haben sie nicht zwingend die Mittel, um diese Rolle wahrzunehmen. Die geführten Diskussionen bereiten die TV auf ihre Rolle vor, indem sie ihr ermöglichen, die Werte und Wünsche der erkrankten Person kennen zu lernen. Die TV wird damit zu gegebener Zeit besser in der Lage sein, als Sprachrohr der erkrankten Person aufzutreten. 

«Advance Care Planning» wurde iniziiert von Mitgliedern des Réseau Santé Région Lausanne (RSRL), dem Gesundheitsnetzwerk Region Lausanne. 
Das Pilotprojekt wird von Gesundheitsförderung Schweiz, der Generaldirektion für Gesundheit des Kantons Waadt, der Stiftung Leenaards und der Westschweizer Lotterie finanziell unterstützt. Die Kosten zur Projektumsetzung wie die Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeitenden, Anpassung bestehender Arbeitsabläufe, Gespräche sowie die Dokumentation werden von den Einrichtungen getragen. 

Letzte Änderung: 31.08.2022

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